Frau Mo's Alltagskram

Montag, 7. September 2009

Hobby-Erzieherinnen am Werk:

Die kleine Mo geht nach dem Unterricht in eine der Schule angeschlossene Betreuung, die von Müttern geleitet wird und für die wir einen monatlichen Beitrag zahlen. Im Grossen und Ganzen ist sie dort auch sehr zufrieden, nicht zuletzt weil sie dort zum einen mit ihrer besten Freundin zusammen ist, zum anderen hat der Aufenthalt dort meist noch ein bisschen "Kindergarten-Atmosphäre", was ihr natürlich sehr gefällt.

Heute jedoch erwartete mich ein weinendes Kind. Die Betreuerin kam direkt auf mich zu und gab Erklärungsversuche ab, denen ich jedoch - zugegeben - nur etwas halbherzig zuhörte, weil die kleine Mo meinen Trost suchte und auch bekommen sollte. Außerdem kränkelt sie seit 2 Tagen etwas und ist dann eh immer etwas weinerlich.
Minuten später im Auto konnte sie dann aber nicht mehr an sich halten und erklärte mir, wie es - entgegen den Erzählungen der Betreuerin - wirklich war:

"Sabine (ein nerviges Mädchen aus der Klasse, ebenfalls in der Betreuung) hat mich in den Haaren gezogen und Frau F. hat dann gesagt, ich soll mich mit Sabine wieder vertragen, und als ich das nicht wollte, hat Frau F. mir meinen kleinen Stoffleopard weggenommen und gesagt, dass ich den erst wiederkriege, wenn ich Sabine die Hand gegeben habe."

Bitte?!
Ich raus aus dem Auto und ab zu Frau F., die ich wissen lasse, dass ich solche Methoden nicht gutheisse. Ja OK, dann wisse man Bescheid und würde es künftig anders handhaben. Da möchte ich aber auch drum gebeten haben!

Auf der Rückfahrt berichtet mir das Kind dann, dass Frau F. ihr auch schon verboten habe, mit einem schwarzen Stift zu malen, weil: "Schwarz ist keine Farbe, und in der Betreuung malen wir deshalb nicht mit Schwarz."

Ich denke, da besteht dann doch noch Gesprächsbedarf.

Mittwoch, 2. September 2009

Komischer Tag:

Erst verhaue ich mich mit einem Kundentermin um 15 Minuten, fahre also zu spät los.
Treffe in unserer Ausfahrt einen Nachbarn, der mich mit der Insider-Info versorgt, dass der Vermieter unseres Hauses plant, die Hütte zu verkaufen, obwohl er uns sein "Ehrenwort" darauf gab, es die nächsten 4 Jahre nicht zu tun.
Mit also fast einer halben Stunde Verspätung bei der Kundin angekommen - selbstredend hatte ich sie darüber telefonisch kurz informiert -, klingelt nach gerade mal 20 Minuten inmitten von Arbeit mein Handy: die Klassenlehrerin der kleinen Mo! Ihr (also der Mo, nicht der Lehrerin) sei so übel, und sie sei auch ganz blass um die Nase... - OK, Arbeit abgebrochen, Kundin zum Glück sehr verständnisvoll, Kind abgeholt, Apfel-Vanille-Tee gekocht, homöopathische Lutschtablette verabreicht (ich halte von dem Zeug ja sonst nix, aber bei "harmlosen" Halsentzündungen helfen die echt gut!), und jetzt geht's langsam mal an die Vorbereitungen für den morgigen Geburtstag für das kleine Mo. Daher nämlich wahrscheinlich auch die Übelkeit. Vor Aufregung.

Und es ist erst Viertel nach 11.

Montag, 31. August 2009

Neulich im Kino:

Es geschah vor gut 2 Wochen in einer ostwestfälischen Kleinstadt, in der es ein Cineplex gibt.
Das kleine Mo wollte mit mir den Film "Mullewapp" anschauen. Da der Vorstellungsbeginn mit 14 Uhr für uns etwas knapp angelegt war, blieb daheim nach dem Kindergartenbesuch keine Zeit mehr, etwas zu essen.
Nicht wirklich ein Problem, lag doch auf dem Weg von der Bushaltestelle bis zum Kino ein Bäcker. Schnell 2 Teilchen für jeden ausgesucht, und los ging's mit der Bäckertüte in der einen, Kind an der anderen Hand zum Ticketkauf und dann mit dem Fahrstuhl ab nach oben - puh, 5 Minuten vor Beginn, da können wir dann ja schon mal reingehen.
Wir steuern also auf den Herrn Kartenkontrolletti zu, der jedoch auch noch eine andere Funktion zu erfüllen hat, nämlich den hauseigenen Popcorn- und Nachos-Verkauf anzutreiben.
Dies versucht er dann auch brav, indem er mich darauf hinweist, dass unsere Bäckertüte nicht mit in die Filmvorstellung hinein darf, weil (Zitat) "wir hier ja unsere eigenen Sachen anbieten."
Oh.
Toll.
Nachos und Popcorn.
Mal abgesehen davon, dass das kleine Mo das gar nicht mag (echt nicht), weigere ich mich auch, dieses Zeug zu horrenden Preisen zu kaufen.
Ich frage noch, wo das denn stünde, dass man nichts Mitgebrachtes mit hinein nehmen dürfe, da meint er, dass sei "allgemein bekannt".
Ahja.
Normalerweise hätte Frau Mo an dieser Stelle gern eine Grundsatzdiskussion begonnen (was ist mit Kindern mit Popcorn- und Nacho-Allergie etc.?) und wäre dann auf dem Absatz umgekehrt, aber: die Karten waren ja bereits gekauft und das kleine Mo freute sich soooo sehr auf den Film!
OK, 4 Minuten Zeit bis Filmbeginn blieben ja noch, essen wir eben vorher etwas. Gesagt, getan und den Rest mit Tüte am Tresen abgegeben.

Der nette Ich-verdiene-mir-was-zum-Studium-dazu-Mann wies uns dann noch unsere Plätze an, schloss die Tür, das Saallicht fuhr runter, der Vorfilm begann.

Und eine Reihe vor uns holte dann eine Frau Kekse aus ihrem Rucksack.

Wieder was gelernt.

Samstag, 9. Mai 2009

Experimente:

Liebe Familienmitglieder,
vor ca. 5 Jahren habe ich ohne euer Wissen ein Experiment gestartet.
Es lief jeden Samstag, also am einzigen Tag der Woche, an dem es bei uns Brötchen gibt.
Es trägt den Namen "Brötchenkrümelwegwisch-Experiment".
5 Jahre hattet ihr Zeit, euch daran zu erproben.
Es ist euch nicht gelungen.

Ab heute ist das Experiment beendet und unter der Rubrik "erfolglos" abgelegt.
Heißt: ab nächsten Samstag werde ich keine Brötchen mehr kaufen.

Die nächsten Experimente sind bereits angelaufen, werden aber eine erheblich kürzere Laufzeit haben.
Sie lauten u.a.:

- Dreckgeschirrwegräum-Experiment
- Spülmaschinenausräum-Experiment
- Mülleimerausleer-Experiment

Ich werde berichten.

Montag, 4. Mai 2009

Linksabbiegerblockierer:

Diese Nichtsblicker, die - obwohl die Fussgängerampel, auf die sie gerade zusteuern, längst ROT ist und sich bereits mehrere Autos davor aufhalten - trotzdem noch so weit vorfahren, dass sie dich, der du aus einer Seitenstrasse kommend gerne links abbiegen möchtest, blockieren, die habe ich ja ganz besonders gern.

Sonntag, 3. Mai 2009

Parkplatzanspruch:

Parke ich neulich auf einem innerstädtischen, ganz normalen öffentlichen Parkplatz wie schon hunderte Male zuvor, finde ich bei meiner Rückkehr diesen rückseitig beschriebenen Kassenbon unter'm Scheibenwischer:

Parkschein

Gut, dass ich die Nummer habe. Kann ich ihn gleich morgen um 5.30 Uhr mal anrufen und Bescheid geben, dass ich da um 9 Uhr nochmal parke.

Montag, 27. April 2009

Verlassen:

Ich hatte einen Kundentermin, der sich mit der Abholzeit von Tochterkind 1 überschnitt, so dass ich bereits vor knapp 2 Wochen die Mutter einer Kindergartenfreundin fragte, ob sie das Tochterkind mittags mitnehmen könne, damit ich es dann am frühen Nachmittag bei ihr abholen kann.
"Klar, geht in Ordnung, ich hab's mir notiert.", sagte sie.
Heute morgen hat meine Kundin kurzfristig abgesagt, und ich rief natürlich umgehend die Freundinmutter an, um ebenfalls abzusagen.

"Ach, das wäre heute gewesen?!"

Verlass Dich auf andere, und Du bist verlassen.

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